Malerei zerlegt

Als Antwort auf die immer größer werdenden Bilder in den Galerien zerschneide ich in den Jahren 1992/93 einen Großteil meiner Bilder auf Visitenkartengröße und gebe ihnen eine neue Form. Die ‚Wartenden‘ – ehemalige Figurenbilder werden aufgespießt und vor eine Wand geschraubt oder auf Betonsockeln befestigt. Andere zerlegte Bilder presse ich in eigens geschweißte Strahlrahmen. Wieder andere flattern frei auf gebogenem Stahl. Die in den neuen Objekten beinhalteten Bilder sind nicht mehr zu erkennen.

Als Vorläufer der Reihe ‚Malerei zerlegt‘ können die folgenden Objekte (o.T.) gesehen werden. Sie entstanden in der Zeit, als nicht nur Mobiltelefone unbekannt waren, sondern auch nicht jeder Haushalt über ein Telefon verfügte. Vor allen in der kalten Jahreszeit sammelte ich zu tätigende Anrufe und notierte sie auf Notizzettel, um diese dann in einem Gang in der Telefonzelle abzuarbeiten. Später fügte ich die quadratischen Zettel zu einem größeren Format zusammen, malte darauf und stapelte sie anschließend hinter Plexiglas.

1992
Acryl und Tinte auf Papier, Plexiglas
je 15 x 15 x 5 cm