Oslo

Für mein 1-monatiges Stipendium im ehemaligen Edvard-Munch-Atelier in Oslo 1997 habe ich vorab eine Reihe Keilrahmen in der Größe 30 x 30 cm präpariert, um darauf zu malen. Vor Ort entdeckte ich das norwegische Knäckebrot als zusätzliches Material.

In einer Reihe von Bildern habe ich das Thema Glauben aufgegriffen, mit dem ich während meiner Afrika-Aufenthalte konfrontiert wurde, und das mich seit längerem auch künstlerisch beschäftigt. Mit den „Gebeten“ möchte ich den verschiedenen Religionen Gleichberechtigung verleihen. Die skizzenhaften, auf Knäckebrot gezeichneten Figuren scheinen verschwommen durch ein Transparentpapier, das sie von der Realität abrückt (und schützt).

Weitere Bilder beschäftigen sich mit der Gleichzeitigkeit von Ereignissen bzw. Gedanken oder Handlungen. Die einzelnen Bildelemente sind aus Papier ausgeschnitten und in mehreren Schichten übereinandergeleimt. Jeder Schicht ist eine lasurartig aufgetragene Farbe zugeordnet, die in der Überlagerung neue Zwischentöne entstehen läßt.

In der Reihe „kleine Erde“ spielt der Standort Oslo in der Farbigkeit eine entscheidende Rolle, wird aber in Frage gestellt, indem der Blick in den Himmel durch Vegetation unterschiedlicher Beheimatung hindurchgeführt wird.